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Die interne Kommunikation muss jetzt erwachsen werden


Eine Pandemie verändert unseren Arbeitsalltag. Plötzlich ist Home-Office rundum akzeptiert und sogar erwünscht. Dies stellt ganz neue Anforderungen an die Mitarbeiterpflege und -bindung. Das ist die grosse Chance für die interne Kommunikation.
Fehlt der gemeinsame Kaffee, muss die interne Kommunikation neu erfunden werden. (Foto: Chris Benson, Unsplash)

Noch im Sommer 2019 hat Communicators für eine grosse Behörde eine Kampagne entwickelt, um intern die Akzeptanz für flexible Arbeitsformen zu fördern (Home-Office, Job-Sharing, Teilzeitarbeit etc.). Bisher hatten sich die Abteilungschef mit Händen und Füssen dagegen gewehrt. Jetzt ist Corona da, und plötzlich empfehlen selbst «konservative» Firmen ihren Mitarbeitenden, möglichst im Home-Office zu bleiben. Dies sei effizienter und erfolgreicher – und die Mitarbeitenden seien zufriedener.

Bei aller Euphorie: Wir sollten nun nicht ins andere Extrem kippen. Und wir sollten vor allem nicht vergessen, dass eine solche Umstellung gewissenhaft begleitet werden muss. Die alten Konzepte der Zusammenarbeit und Mitarbeiterführung können nicht 1:1 übertragen werden. Hier kommt die interne Kommunikation ins Spiel.  


Zusammengehörigkeitsgefühl: Bisher war das der Job der Kaffee-Ecke

In den vergangenen Jahren wurde sehr viel in die externe Kommunikation investiert. Die interne Kommunikation fristet hingegen bis heute ein Mauerblümchen-Dasein. Ein bisschen Intranet hier, ab und zu ein motivierendes E-Mail des CEOs da und am Ende des Jahres das obligate, feucht-fröhliche Weihnachtsessen. Dass dies nicht ausreicht, fiel bisher nicht ins Gewicht. Das Manko wurde durch die spontanen Gespräche bei der Kaffeemaschine und den persönlichen Austausch im Gang ausgeglichen. So hat sich auf informellen Wegen eben doch eine Firmenkultur, ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine Identifikation mit dem Arbeitgeber entwickelt.


Spätestens jetzt müssen Firmen in die interne Kommunikation investieren

Wie ist das aber, wenn zu grossen Teilen im Home-Office gearbeitet wird? Wie kann dann eine Firma ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sich binden, sich ihre Loyalität sichern, ihnen die «Firmen-DNA» einimpfen? Ein paar Zoom-Team-Calls pro Woche reichen dafür nicht aus. Um den neuen Bedürfnissen gerecht zu werden, müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihre interne Kommunikation neu erfinden. Und diese hat damit die grosse Chance, endlich aus dem Schatten ihrer grossen Schwester ins Rampenlicht zu treten.

Wer sich auch mittelfristig auf ein funktionierendes, motiviertes und loyales Team verlassen will, trifft besser heute als morgen entsprechende Massnahmen. Nur so kann die strategische Kommunikation auch bei den internen Anspruchsgruppen ihre Wirkung entfalten: Probleme lösen, bevor sie entstehen.

Veröffentlicht am 09. September 2020 von Maurice Desiderato
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